Flughafentoiletten

Ich wusste gar nichts über Algerien. Owohl der Mann meiner Cousine aus Algerien stammt, ebenso mein Trainer . Mein Schwager lebt hier bei mir in der Stadt, auch zu ihm hab ich guten Kontakt.

Aber niemand hat mir wirklich was erzählt, außer dass ich schöne Ferien verleben würde...

Hab ich auch, gewissermaßen...

Soweit Ferien schön sind, wenn man nicht aufs Klo kann. Jedenfalls nicht "gross"...
Ich hab nämlich überall (außer eine Nacht in einem Hotel) nur die traditionellen Klo's vorgefunden.
Und irgendwie funktionierte das bei mir nicht...

Jedenfalls beim ersten Mal, als ich da war. War zum Glück nur eine Woche. Zum Glück, was meine Verdauung angeht. Ansonsten hätte ich es schon noch länger ausgehalten, vor allem, da ich meinen Mann schließlich schon ein halbes Jahr nicht mehr gesehen hatte.

Beim zweiten Mal war ich schlauer. Dachte ich. Hab mir eine Schachtel Abführtabletten mitgenommen und, da ich mit der Abwischtechnik mit dem Wasser auch nicht so gut klarkam, Toilettenpapier.

Das Erste, was ich am Flughafen Alger feststellen musste, war, dass zwar ICH da war, aber mein Koffer nicht.

Leider waren in meinem Koffer aber eben auch die Tabletten und das Papier...
Und natürlich auch alles Andere, was man so braucht, Geschenke, Anziehsachen, Unterwäsche...

Um es vorwegzunehmen: Ich habe 4 Tage auf meinen Koffer gewartet. Eine Woche sollte ich in Algerien bleiben.
Ach, was war ich glücklich, als ich ihn wiederhatte!!!

Das Erste, was ich machte: eine Abführtablette nehmen!

Ein paar Stunden später hab ich mich dann erwartungsgemäß mit meinem Klopapier in Richtung Toilette verzogen.
Welche Erleichterung!

Hintern abgeputzt, Klopapier ins Klo und Wasser geschöpft.
Wasser geschöpft.
Weiter Wasser geschöpft.

Noch mehr Wasser geschöpft.

Und noch mehr Wasser geschöpft.

Und noch mehr.
Und noch mehr.

In dem Bottich war fast kein Wasser mehr.

In dem Klo war aber immer noch mein Papier. Und das Andere leider auch...

Was mir niemand erzählt hat, ist, dass die Abflüsse oft sehr eng sind.

ZU eng, um Klopapier einfach wegzuspülen, ohne Druck.

Also, was blieb mir übrig?

Ins Klo fassen, Papier wieder rausziehen ( uääääääääääähhh!), mangels Mülleimer aus dem Fenster werfen (sorry, aber in der ganzen Wohnung gab es keinen Mülleimer!)
Hände waschen, weiter Wasser schöpfen, bis meine "Hinterlassenschaft" verschwunden war.

Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, sahen mich alle seltsam an.
Kein Wunder, ich war sicher fast eine halbe Stunde weg gewesen.

Ich möchte nicht wissen, was sie gedacht haben, als sie bemerkt haben, dass das Wasser alle war...